SPD fordert früheren Schulstart: Kritik an Landesregierung

dpa/lsw Stuttgart. Die SPD dringt auf einen Start des Unterrichts für Schüler der Abschlussklassen im Südwesten noch im April. „Die Antworten der grün-schwarzen Landesregierung in Sachen Bildung und stufenweiser Einstieg in den Schulbesuch sind völlig unbefriedigend“, sagte SPD-Fraktions- und Landeschef Andreas Stoch am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. „So ist die Entscheidung nicht nachvollziehbar, dass die Abschlussklassen erst am 4. Mai wieder in den Präsenzunterricht an den Schulen einsteigen.“ Andere Bundesländer wie Rheinland-Pfalz starteten bereits am 27. April. „Für die Schülerinnen und Schüler in den Abschlussklassen zählt jeder Tag.“

Andreas Stoch (SPD), Fraktionsvorsitzender im Landtag. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Andreas Stoch (SPD), Fraktionsvorsitzender im Landtag. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Das Kultusministerium wies die Kritik zurück. Unterrichtsorganisation und Personalplanung seien in dieser Ausnahmesituation alles andere als trivial. „Auch die Vorbereitung und die Umsetzung der geltenden Hygienebestimmungen sind aufwendig. Der SPD scheint offenbar nicht bewusst zu sein, dass die Schulleitungen dafür ausreichend Zeit benötigen“, sagte Ministerin Susanne Eisenmann (CDU).

Der Schulbetrieb im Südwesten soll ab 4. Mai stark eingeschränkt und schrittweise wieder aufgenommen werden. Begonnen werden soll mit Schülern, bei denen in diesem oder im nächsten Jahr die Abschlussprüfungen anstehen. Stoch forderte, die Landesregierung müsse umgehend einen Stufenplan vorzulegen, der aufzeige, wann die weiteren Klassenstufen wieder in die Schulen gehen können. Dann könne auch geprüft werden, ob in dieser außergewöhnlichen Situation die Sommerferien in vollem Umfang stattfinden sollen.

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hatte wegen der Corona-Krise eine Verkürzung der Sommerferien ins Gespräch gebracht. Ein solcher Schritt böte Schülern die Gelegenheit, den durch die Corona-Pandemie versäumten Unterrichtsstoff nachzuholen, sagte der CDU-Politiker in der Zeitung „Augsburger Allgemeine“. Kultusministerin Eisenmann hält davon aber nichts.

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Erstellt:
17. April 2020, 14:35 Uhr

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