Straßenmusiktage gehen in zweite Runde

Bei der Hauptversammlung lassen die Mitglieder des Stadtmarketingvereins Backnang die Aktionen und Veranstaltungen des Jahres 2023 Revue passieren. Was gut lief, wie die Straßenmusiktage, soll erneut stattfinden, was nicht gut lief, muss nun überarbeitet werden.

Die Straßenmusiktage konnten im Sommer einige Menschen in die Backnanger Innenstadt locken. Die Veranstaltungsreihe soll im Sommer 2024 in die zweite Runde gehen – und erweitert werden. Archivfoto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Die Straßenmusiktage konnten im Sommer einige Menschen in die Backnanger Innenstadt locken. Die Veranstaltungsreihe soll im Sommer 2024 in die zweite Runde gehen – und erweitert werden. Archivfoto: Alexander Becher

Von Kristin Doberer

Backnang. Blickt der Stadtmarketingverein bei seiner Hauptversammlung in der Eventlocation Kochwerk auf die innerstädtischen Veranstaltungen und Aktionen im vergangenen Jahr zurück, kann er zufrieden sein. Das übliche Programm – von Themenwochenmärkten wie dem Osterwochenmarkt bis zu den größeren Aktionen wie Tulpenfrühling und Gänsemarkt – habe im Jahr 2023 zahlreiche Besucherinnen und Besucher in die Stadt locken können.

Manche Veranstaltungen, wie zum Beispiel „Laufsteg trifft Wochenmarkt“, fanden sogar zum ersten Mal nach Corona wieder statt, wie die Vertreter der Geschäftsstelle berichten.

Als sehr erfolgreiche Veranstaltungsreihe haben sich die Straßenmusiktage herausgestellt, berichtet Kulturamtsleiter Johannes Ellrott. Die sieben Konzerte, die im Sommer an sieben verschiedenen Plätzen in der Stadt stattgefunden haben, seien gut besucht gewesen. Je nach Wetter seien immer etwa 200 bis 500 Menschen zu den Konzerten gekommen, berichtet Ellrott.

Die Straßenmusiktage fanden im vergangenen Jahr zum ersten Mal statt. Die Idee dahinter: Besucherinnen und Besucher sollten im Sommer auch unter der Woche mit den Veranstaltungen im kleinen Format einen Anreiz bekommen, die Innenstadt aufzusuchen. Die kulinarische Versorgung übernahmen die an dem jeweiligen Platz ansässigen Gastronomen. Und weil die Veranstaltungsreihe gut angekommen ist, verkündet Ellrott: „Wir gehen in die nächste Runde.“ Dabei soll mit der Kulturtreppe am Bürgerhaus sogar noch ein weiterer Ort, das heißt noch ein achtes Konzert dazukommen. Gleichzeitig appelliert Ellrott an die anwesenden Händler: „Wir hätten uns gewünscht, dass auch die Händler an diesen Tagen länger geöffnet haben“, so der Kulturamtsleiter. Zumindest diejenigen, vor deren Geschäften die jeweilige Veranstaltung stattfindet. „Wenn schon so viel los ist vor der Tür, dann nehmen Sie den Schwung doch mit“, rät er für die nächste Runde der Veranstaltungsreihe, die an insgesamt acht Donnerstagen im Zeitraum vom 18. Juli bis 5. September stattfindet.

Backnang-Kärtle statt Gehaltserhöhung

Weitere Themen

Ebenfalls in eine zweite Runde geht die Aktion „Backnanger Weihnachtswelten“. Diese fand im vergangenen Jahr zum ersten Mal statt, aus dem Wunsch heraus, dass auch an den Wochenenden nach dem Weihnachtsmarkt ein weihnachtliches Angebot in die Stadt locken soll. Bei neun gastronomischen Betrieben gab es Stände, ein kleines musikalisches Rahmenprogramm sorgte für weihnachtliche Stimmung. Obwohl das Wetter nicht immer so gut mitgespielt habe, wurden an den Ständen etwa 250 Gutscheine eingelöst, sagt Ellrott. Und auch weil man nun eine gute Grundausstattung habe, werde es für den Verein nicht allzu teuer, die Aktion noch mal stattfinden zu lassen. Nicht so gut liefen die Rabattaktion „Weihnachtliches Backnang“ sowie die Neuerung „Digitaler Adventskalender“. Beides sei nicht so gut genutzt worden, sagt Laura Reich vom Backnanger Stadtmarketing. „Das wollen wir noch mal überarbeiten“, sagt sie.

Neuerungen geben soll es außerdem beim Backnang-Kärtle. Gerade weil das seit 2021 eingeführte Gutscheinkärtchen in den vergangenen Jahren sehr gut gelaufen sei, wolle man das Angebot nun ausbauen. „Seit der Einführung wurden rund 600.000 Euro aufgeladen“, berichtet Nadja Lietz-Panzera. Ein Großteil dieses Geldes sei bereits bei den Backnanger Händlern eingelöst worden, etwa 95.000 Euro seien aktuell noch im Umlauf. „Wir wollen jetzt den nächsten Schritt machen und den digitalen Arbeitgebergutschein einführen“, sagt Lietz-Panzera. Unternehmen können dabei das Backnang-Kärtle als steuerfreien Sachbezug nutzen. Das heißt: Statt einer zu versteuernden Gehaltserhöhung kann der Arbeitgeber bis zu 50 Euro monatlich über den Gutschein an seine Mitarbeiter weitergeben. „Nötig ist lediglich eine Transaktionsgebühr von 24 Euro, das lohnt sich“, sagt die Mitarbeiterin der Stadt und rechnet vor, dass sich damit im Gegensatz zu einer Gehaltserhöhung jährlich rund 490 Euro Steuern und etwa 360 Euro Sozialabgaben pro Mitarbeiter sparen lassen. Mit diesem neuen Angebot wolle man demnächst auf die Backnanger Unternehmen zugehen.

Bei Öffnungszeiten einen Mittelweg gesucht

Nicht ganz glücklich waren die Mitglieder, wobei lediglich etwa 30 der insgesamt 111 bei der Versammlung anwesend waren, beim Thema Öffnungszeiten beim Gänsemarkt beziehungsweise ab 2025 auch beim Tulpenfrühling. Denn bei einem Brainstorming im vergangenen Jahr sowie bei verschiedenen Gelegenheiten über die Jahre gab es immer wieder den Wunsch, die Öffnungszeiten des verkaufsoffenen Sonntags vorzuverlegen, also von 12 bis 17 Uhr statt wie bisher von 13 bis 18 Uhr. Der Grund: Viele Stände beginnen schon ab 17 Uhr mit dem Abbau, da es gerade beim Gänsemarkt durch die Uhrumstellung um diese Zeit bereits dunkel wird. Weil eine Änderung der Öffnungszeiten aber eine Prüfung der gesamten Veranstaltung durch Verdi nach sich ziehen könnte, hat der Vorstand versucht, einen Mittelweg zu finden. „Das Risiko, dass wir dann ein noch größeres und auch teureres Rahmenprogramm bieten müssen, war uns zu groß“, erklärt Martin Windmüller. Denn solche verkaufsoffenen Sonntage dürfen eigentlich nur als Beiwerk eines größeren Rahmenprogramms stattfinden. Der Kompromiss des Vorstands aber, nämlich den Markt um 12 Uhr bereits zu eröffnen, allerdings erst ab 13 Uhr zu beraten und zu verkaufen, wurde von den Mitgliedern vehement abgelehnt. Nach einiger Diskussion einigten sich die Anwesenden, bei den bisherigen Öffnungszeiten zu bleiben, aber zu prüfen, ob es möglich ist, die Plätze besser zu beleuchten und auch den Abbau der Stände besser zu kontrollieren.

Veränderungen im Vorstand des Stadtmarketingvereins

Wechsel Weil Jürgen Beerkircher Ende 2023 in den Ruhestand gegangen war (wir berichteten), wurde er auch im Vorstandsteam des Stadtmarketingvereins ersetzt. Für ihn übernimmt der neue Vorstandsvorsitzende der Volksbank Backnang, Jürgen Schwab.

Wahl In ihrem Amt bestätigt wurden bei der Hauptversammlung die Vorstandsmitglieder. Sigrid Göttlich bleibt 1. Vorsitzende, auch wenn sie aufgrund eines Skiunfalls nicht persönlich zur Hauptversammlung kommen konnte. Martin Windmüller und Matthias Wiedmann wurden als Vertreter des Handels bestätigt.

Gastronom Außerdem wurde bei der Hauptversammlung des Stadtmarketingvereins beschlossen, den Vorstand um eine Person zu erweitern. Weil der Verein mittlerweile 14 Gastronomiebetriebe als Mitglieder vorweisen kann – allein im vergangenen Jahr sind sechs Gastronomiebetriebe Mitglied geworden –, wurde beschlossen, dass die Backnanger Gastronomen nun auch einen Vertreter im Vorstand haben sollen. Gewählt wurde Daniel Mendes Rodrigues, Betreiber des Fancy.

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Erstellt:
1. März 2024, 06:00 Uhr

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