US-Präsident zu Besuch
Trump reist nach Schottland – Proteste angekündigt
US-Präsident Donald Trump besucht ab Freitag Schottland. Welches Programm ihn dort erwartet und warum er sich auf Proteste einstellen muss.

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Er reist nach Schottland: US-Präsident Donald Trump
Von red/AFP
Wenn US-Präsident Donald Trump ab Freitag die Heimat seiner Mutter besucht, winkt ihm kein freundlicher Empfang. In Schottland ist er kein gern gesehener Gast. Eigentlich sucht Trump Ablenkung von der Affäre um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. Stattdessen sind Proteste gegen seinen Besuch angekündigt.
Feinde hat sich Trump in Schottland unter anderem mit den angedrohten Zöllen auf Whisky gemacht. Aber auch seine Ukraine-Politik sehen viele Schotten kritisch, die Moskau ebenso skeptisch beäugen wie die britische Zentralregierung in London.
Trump ist „informell“ unterwegs
Die schottische Polizei spricht von dem größten Einsatz seit dem Tod der britischen Königin Elizabeth II. Dabei ist der US-Präsident auf seiner fünftägigen Reise „informell“ unterwegs. Er besucht seine beiden Golfplätze in Turnberry im Südwesten Schottlands und in Aberdeen im Nordosten. Bei Aberdeen weiht Trump einen neuen 18-Loch-Parcours namens „MacLeod“ ein, in Anspielung auf den Mädchennamen von Trumps Mutter Mary Anne, die mit 18 Jahren von den Hebriden nach New York auswanderte.
Allerdings ist Trump selten nur Privatier. Er will sich am Rande seiner Reise mit dem britischen Premier Keir Starmer treffen, nach Angaben des Weißen Hauses am Montag. Auch der schottische Regierungschef John Swinney, Chef der Schottischen Nationalpartei SNP, ist nun zur Begegnung mit Trump bereit. Er hatte den Besuch des US-Präsidenten noch im März „undenkbar“ genannt, nachdem es Berichte über ein Ende der US-Ukrainehilfen gab. Kürzlich sagte Swinney allerdings, ein Treffen mit dem Präsidenten sei im Interesse Schottlands.
Starmer hofft auf Ausarbeitung der Zolleinigung
Starmer hofft darauf, die vorläufige Zolleinigung mit Trump vom Mai weiter ausarbeiten zu können. Trump hatte sie „historisch“ und „bahnbrechend“ genannt, viele Details sind jedoch bisher ungeklärt. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, sagte am Mittwoch, der Präsident wolle die Abmachung bei dem bilateralen Treffen mit Starmer „verfeinern“.
Ab Mitte September ist Trump zu einem offiziellen Staatsbesuch nach Großbritannien eingeladen. In diesem Rahmen werden der Präsident und seine Frau Melania von König Charles III. und Königin Camilla auf Schloss Windsor empfangen.
Gruppen planen Widerstand gegen Trump-Besuch
In Schottland muss Trump mit weniger Pomp rechnen. „Stop-Trump“-Gruppen planen „ein Festival des Widerstands“ gegen den Besucher aus den USA. Am Samstag sind Kundgebungen unter anderem in Edinburgh und Aberdeen geplant. Dazu haben Gewerkschaften und Umweltgruppen aufgerufen.
Die schottische Satireseite „The Halfway Post“ sagte Trump Proteste voraus, die das von einem Chor übertönte ARD-Sommerinterview mit AfD-Chefin Alice Weidel noch übertreffen würden. Dutzende Demonstranten würden Trump bei seinem Besuch auf Schritt und Tritt verfolgen und dabei „Dudelsack spielen, so laut sie können“, unkte die Satireseite.