NRW
Wo ist die AfD in der Stichwahl?
Die AfD zieht in Gelsenkirchen, Duisburg und Hagen in die Stichwahl ums Oberbürgermeisteramt ein. Wie stehen die Chancen?

© Henning Kaiser/dpa
AfD-Kandidat Norbert Emmerich kam in Gelsenkirchen auf 29,8 Prozent im ersten Wahlgang.
Von Michael Maier
Die Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen am 14. September 2025 haben für ein bundesweit beachtetes Ergebnis gesorgt: Die AfD konnte in einigen Großstädten deutlich zulegen und zog in drei Städten in die Stichwahlen um das Oberbürgermeisteramt ein. Wie ist die Ausgangslage vor der Stichwahl am 28. September?
- Gelsenkirchen: In der ehemaligen Bergbaustadt Gelsenkirchen, die als traditionelle SPD-Hochburg gilt, erreichte die SPD-Kandidatin Andrea Henze im ersten Wahlgang 37,0 Prozent. Der AfD-Kandidat Norbert Emmerich folgte mit 29,8 Prozent. Das Ergebnis verdeutlicht den starken Rückhalt der AfD in Teilen der Bevölkerung und die deutlichen Verluste der SPD. Die Stichwahl am 28. September wird zeigen, ob die SPD ihre Hochburg verteidigen kann oder ob die AfD den Oberbürgermeister stellen wird.
- Duisburg: Auch in Duisburg konnte die AfD mit ihrem Kandidaten Carsten Groß ein starkes Ergebnis erzielen (19,7 Prozent) und zog in die Stichwahl gegen den amtierenden SPD-Oberbürgermeister Sören Link (46,0 Prozent) ein. Das Ergebnis unterstreicht den Aufstieg der AfD, während Sören Link die absolute Mehrheit nur knapp verpasste.
- Hagen: In Hagen kommt es zur Stichwahl zwischen dem CDU-Kandidaten Dennis Rehbein (25,2 Prozent) und dem AfD-Kandidaten Michael Eiche (21,2 Prozent). Hagen ist ein Beispiel dafür, dass die AfD auch in mittelgroßen Städten in NRW Fuß gefasst hat. Der Ausgang der Stichwahl ist hier relativ offen.
Insgesamt zeigt sich, dass die AfD in Nordrhein-Westfalen an Einfluss gewonnen hat. Die Stichwahlen werden richtungsweisend sein für die politische Zukunft und darüber hinaus Signalwirkung für die politische Landschaft in NRW und in ganz Deutschland haben.
Es bleibt abzuwarten, ob die anderen Parteien in der Lage sein werden, gemeinsam gegen die AfD-Kandidaten anzutreten und die Stichwahlen für sich zu entscheiden. SPD und CDU haben bereits gegenseitige Unterstützung angekündigt. Bislang konnte die AfD in Deutschland noch nie einen Oberbürgermeister stellen, allerdings einen Landrat in einem abgelegenen Kreis in Thüringen.