Großaspachs angenehmer Dauerbrenner

Seit viereinhalb Jahren ist Heiko Ossner bei der SG Sonnenhof mittlerweile als Torwarttrainer am Ball und hat sich bei den Fußballern aus dem Fautenhau einen guten Namen gemacht. Nicht zuletzt, weil bei dem 44-Jährigen die menschliche und die fachliche Seite passen.

Coach Heiko Ossner (rechts) und SG-Schlussmann Maximilian Reule bilden ein Team, das sich blind versteht. Foto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Coach Heiko Ossner (rechts) und SG-Schlussmann Maximilian Reule bilden ein Team, das sich blind versteht. Foto: Tobias Sellmaier

Im Sommer 2020 ist Heiko Ossner zur SG Sonnenhof Großaspach gekommen. Mittlerweile ist er der Dienstälteste im Trainerstab der Fußballer aus dem Fautenhau. Der 44-Jährige hat den Abstieg aus der Regionalliga im Sommer 2022 mitgemacht und arbeitete in der Zeit mit insgesamt sieben Trainern zusammen. Denn egal ob die Namen Hans-Jürgen Boysen, Walter Thomae, Rainer Scharinger, Steffen Weiß, Marcus Lauer, Evangelos Sbonias lauteten oder der Chefcoach wie jetzt Pascal Reinhardt heißt, der Torspielertrainer war immer derselbe. „Ich bin mit allen richtig gut klargekommen“, erzählt der im kleinen Hattenhofen im Kreis Göppingen lebende Ex-Jugendnationaltorwart. Wobei er selbst als angenehmer Mensch, vor allem aber als absoluter Fachmann geschätzt wird – beim Spitzenreiter der Oberliga wie bei den weiteren zahlreichen Vereinen, bei denen er mit seiner Torwartschule präsent ist.

Für Schlussmann Maximilian Reule hat das Training Profiniveau

Im Mittelpunkt steht der im Nordschwarzwald geborene Inhaber einer Torwartschule trotzdem ganz selten. Wenn, dann können nur die Zuschauer einen Teil seiner Arbeit miterleben, die zum Beispiel in der Aspacher Arena schon auf ihren Plätzen sitzen oder auf den Tribünen stehen, bevor die SG-Spiele beginnen. In den rund 30 Minuten zuvor ist Ossner dafür zuständig, dass Maximilian Reule bei Anpfiff auf Betriebstemperatur ist. Der 31-jährige SG-Schlussmann hat im Lauf seines Fußballerlebens im Jugend- und Aktivenbereich des KSC, den Drittliga-Jahren in Chemnitz, bei Wehen Wiesbaden und in Großaspach sowie in seiner Regionalliga-Saison beim SSV Ulm 1846 einige Torwarttrainer erlebt. Das Urteil des sehr ehrgeizigen Routiniers über den Coach, mit dem er nun seit dreieinhalb Jahren zusammenarbeitet: „Überragend – menschlich und auch auf dem Platz. Wir zwei verstehen uns wirklich blind. Vom Trainingsinhalt und dem Equipment her arbeiten wir auf gutem Profiniveau.“

Was die Ausstattung anbelangt, liegt das auch daran, dass Ossner in den vergangenen knapp zehn Jahren eine Torwartschule aufgebaut hat, die deutschlandweit die größte sein dürfte. Zehn Mitarbeiter, die er fast alle zuvor selbst ausgebildet hat, beschäftigt er, um die 17 Aktiventeams und acht Jugendabteilungen bei Vereinen wie dem Verbandsligisten TSV Oberensingen, den Ex-Oberligisten FC Eislingen und VfL Kirchheim oder dem FC Heiningen zu betreuen. Klar, dass er da nicht überall selbst ständig vor Ort sein kann. In Großaspach ist jedoch wie beim VfB Stuttgart der Altersbereich U 10 bis U 13 Chefsache. Den guten Ruf, den er sich erarbeitet hat, will er nicht aufs Spiel setzen. Zu einigen seiner Vereine hat er ja auch Verbindungen aus der eigenen Aktivenzeit. Zum Beispiel zum VfB Stuttgart, bei dem Ossner von der C- bis zur A-Jugend zwischen den Pfosten stand, nachdem er als Jugendnationaltorwart den VfL Kirchheim verlassen hatte.

Ihm selbst hat es dennoch nicht zur großen Profikarriere gereicht. Beim VfL Kirchheim zählte der ursprünglich vom Schwarzwaldklub Kickers Lützenhardt stammende 44-Jährige aber immerhin zum Oberliga-Kader. Der Fußballplatz war stets und ist auch heute noch ein Ort, an dem sich der Vater zweier Söhne wohlfühlt. „Ich stehe eigentlich jeden Tag auf dem Platz“, sagt er und erweckt den Eindruck, dass für ihn die Tätigkeit dort mit einem sehr hohen Vergnügungsfaktor verbunden ist. Selbst bei eher ungemütlichen Temperaturen, wie sie derzeit nicht ungewöhnlich sind, und egal, ob es die Arbeit in den Vereinen ist oder bei seinen Trainingscamps. Während die Mehrzahl der Klubs in den Kreisen Göppingen und Esslingen beheimatet ist, geht’s bei den Camps auch mal in die Fremde, unter anderem zum Beispiel nach Nürnberg. Ein bisschen ist es schon so, dass es Ossner gelingt, seinen Fußballtraum zu leben. Nun nicht mehr als Spieler, sondern als Trainer. Auch deshalb fährt er mehrmals die Woche die rund 63 Kilometer vom Wohnort Hattenhofen in den Großaspacher Fautenhau und wieder zurück, seit nunmehr gut viereinhalb Jahren und vermutlich auch noch ein wenig länger. Schließlich, so Ossner, „ist die Zusammenarbeit mit Pascal Reinhardt klasse. Er bezieht mich und die beiden Co-Trainer Patrick Ziegler sowie Maurizio Blunda super in die Arbeit mit ein.“ Eine Einschätzung mit Aussagekraft, stammt sie doch nicht von irgendjemanden, sondern vom Dienstältesten im SG-Trainerteam.

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Erstellt:
6. Februar 2025, 06:00 Uhr

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