„Tatort“-Vorschau aus München
Kommissare hinter Gittern
In „Das Wunderkind“, dem neuen „Tatort“ aus München, müssen die Ermittler Ivo Batic und Franz Leitmayr einen Täter finden, der schon im Gefängnis ist – und dort gemordet hat.

© BR/Hendrik Heiden
Graublau: Leitmayr und Batic in der Welt des Grauens
Von Christine Bilger
Blaugrau und brutal ist die Welt hinter Gittern. Schon von Anfang an stimmt uns die Bildgestaltung darauf ein: Was in den kommenden 90 Minuten passieren wird, wirkt bedrückend. Enge, Bedrohung und Verzweiflung sind die Leitmotive des Tatorts „Das Wunderkind“ mit den Münchner Ermittlern Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl).
Die Handlung des heutigen Tatort
Die Stimmung ist klar, irreführend der Titel: Um das Wunderkind geht es nicht zentral in dem „Tatort“. Sondern um das Machtgeflecht im Gefängnis. Ferdinand (Phileas Heyblom), das Ausnahmetalent am Klavier, lebt bei Pflegeeltern, bis sein Vater, der Musterinsasse Dieter Scholz (Carlo Ljubek), aus der Haft entlassen wird. Aus der Designervilla in eine karge Bude ohne Piano, der Konflikt ist programmiert, bei aller Vaterliebe. Wenige Tage vor der Entlassung geschieht ein Mord in der Haftanstalt – in der Dusche, wo gefühlt 99,9 Prozent aller Filmmorde hinter Gittern geschehen. Der Vater des Wunderkinds gerät in Verdacht, kommt aber frei. Batic und Leitmayr rücken an – Ermittlungen in der Strafanstalt. Mit allen Klischees – der Wachfrau, die ein Verhältnis mit dem Boss einer Gang hat, bis hin zum heimlichen maskierten Überfall auf Ivo Batic.
Trotz der grandios erzeugten beklemmenden Stimmung, die alles wirken lässt wie einen wilden Traum, bleibt „Das Wunderkind“ in der Regie von Thomas Stiller, der auch das Buch schrieb, ein Film, in dem die in Ehren ergrauten Kommissare Batic und Leitmayr wie ausgebremst in ihren Möglichkeiten wirken. Nur am Ende, da darf er es noch einmal, wie schon in 93 Fällen zuvor: seinen ganz feinen Riecher für die Menschlichkeit einsetzen, der Leitmayr. Ein Wunderkind kurz vorm Rentenalter eben.
Der Trailer zu „Das Wunderkind“
Die Schauspieler des heutigen Tatorts
Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl)
Ivo Batic (Miroslav Nemec)
Kalli (Ferdinand Hofer)
Dieter Scholz (Carlo Ljubek
Kevin Schneider (Alexander Martschewski
Ahmet Yilmaz (Yasin Boynuince)
Anja Bremmer (Jule Ronstedt)
Stefan Claussen (Felix Hellmann)
Roland Gumbert (Ralph Herforth)
Martin Liebeck (Merlin Leonhardt)
Viola Seiffert (Sarah Bauerett)
Georg Seiffert (Lasse Myhr)
Heiner Berger (Thomas Darchinger)
Metin Demir (Kailas Mahadevan)
Gefängnisdirektor (Thomas Huber)
Ferdinand (Phileas Heyblom)
Der Tatort in der Mediathek
In der ARD-Mediathek sind alle Tatort-Folgen sechs Monate lang als Stream verfügbar. Aus Jugendschutzgründen kann der Tatort nur zwischen 20 Uhr und 6 Uhr gestreamt werden.
Parallel zur TV-Ausstrahlung zeigt das Erste den aktuellen Tatort auch als Livestream: Hier geht es zur ARD-Mediathek.
TV-Ausstrahlung: Sonntag, 20.15 Uhr, ARD

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Das Wunderkind ist Sohn eines Straftäters und lebt bei Pflegeeltern

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Bedrohung und Einschüchterung in der Gefängniskantine

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Die Pflegeeltern wollen das Wunderkind nicht zurück zum Vater gehen lassen.

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Konflikte im Gefängnis

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Der Gefängnisdirektor, Leitmayr und Batic suchen nach einem

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Das Kind zieht zu seinem Vater nach dessen Entlassung.

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Der Gefängnisfriseur bietet Franz Leitmayr einen Haarschnitt an – doch der will nur Informationen.

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Der Tatort wurde in der JVA Landshut gedreht.

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Inhaftierte greifen Ivo Batic an. Eine Vollzugsbeamtin findet ihn.

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Der einfühlsame Franz Leitmayr findet über die Musik einen Zugang zum Wunderkind, das sich zurückgezogen hat.

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Der Vater des Wunderkinds gilt als Mustergefangener – und gerät auch unter Mordverdacht. Zum Konzert des Sohnes bekommt er Freigang.