Zwei Festnahmen nach Schüssen auf Spielplatz
Nach den Schüssen in Weilimdorf sind Videos aufgetaucht, die Szenen nach der Auseinandersetzung zeigen sollen. Dabei haben sich Passanten wohl in große Gefahr begeben.
Von Jürgen Bock und Sascha Maier
Stuttgart - Nach den Schüssen in Weilimdorf am späten Samstagabend hat die Polizei in der Nacht auf Montag zwei Gebäude in Stuttgart-Feuerbach und Gerlingen durchsucht. Spezialeinsatzkommandos nahmen zwei Personen fest. Eine davon befinde sich mittlerweile wieder auf freiem Fuß, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Auf einem Spielplatz bei der Lindenbachhalle in Weilimdorf war es am Samstagabend gegen 22.45 Uhr zu einem Streit zwischen zwei Gruppen gekommen, in dessen Verlauf mehrere Schüsse abgegeben worden waren. Einige Zeit später wurde am Nordbahnhof, rund sieben Kilometer entfernt, ein durch Schüsse schwer verletzter Jugendlicher gefunden. Der 16-Jährige kam in ein Krankenhaus, schwebte aber nicht in Lebensgefahr.
Die Polizei war daraufhin in der Nacht und am Sonntagvormittag mit einem Großaufgebot in Weilimdorf im Einsatz. Der mutmaßliche Tatort, der Sitzbereich mit Bänken am Rande des Spielplatzes „Beim Esel“, wurde abgesperrt, die angrenzenden Straßen von Einsatzkräften durchkämmt.
Im Internet kursieren Videos, die von Passanten in Weilimdorf kurz nach der Tat aufgenommen worden sein sollen. Auf einem ist zu sehen, wie eine Gruppe junger Männer im Bereich des Löwenmarkts flieht. Einer von ihnen hat dabei einen Verletzten huckepack genommen. Möglicherweise handelt es sich hierbei um das 16-jährige Opfer. Das würde auch erklären, wie der Schwerverletzte von Weilimdorf zum Nordbahnhof gekommen ist.
Auf einem anderen Video sind zwei junge Männer auf einem Gehweg zu sehen, die von einer Gruppe Passanten angesprochen werden. Einer der Jugendlichen ist vermummt, hat die Kapuze seines Pullis über den Kopf gezogen und bedroht die Gruppe schließlich mit einer Schusswaffe. Als er bemerkt, dass er gefilmt wird, brüllt er „Soll ich euch abknallen? Soll ich abdrücken?“ Beschimpfungen fliegen hin und her. Die Situation wird nur dadurch entschärft, dass die Passanten schließlich die Verfolgung aufgeben.
