Die neue Spielzeit im Bandhaus in Backnang steht bevor

Das Programm zur neuen Spielzeit im Bandhaus-Theater ist da. Geboten wird den Zuschauerinnen und Zuschauern eine vielseitige Mischung aus Theater, Literatur und Musik – darunter vier Produktionen der Backnanger Bürgerbühne sowie zwei Gastspiele.

Das Stück „Emil und die Detektive“ steht auch in der kommenden Spielzeit wieder auf dem Programm. Archivfoto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Das Stück „Emil und die Detektive“ steht auch in der kommenden Spielzeit wieder auf dem Programm. Archivfoto: Alexander Becher

Von Melanie Maier

Backnang. Ein „ziemlich volles, sattes Programm“ hat Bandhaus-Theater-Leiterin Juliane Putzmann für das kommende Halbjahr vorbereitet. Die anfängliche Sorge, für die bevorstehende Spielzeit nicht genügend Inhalt beschaffen zu können, hat sich rasch um 180 Grad gedreht – Juliane Putzmann musste am Ende schauen, wie sie sämtliche Punkte unterbekommen konnte. Nun steht das abwechslungsreiche Programm fest. Es bietet zahlreiche Veranstaltungen aus den Bereichen Theater, Literatur und Musik. Zwei alte Produktionen der Backnanger Bürgerbühne – „Romeo und Julia“ sowie „Emil und die Detektive“ – werden etwa nochmals aufgeführt, dazu kommen zwei neue Produktionen und zwei Gastspiele.

Theater Dass das Familientheaterstück „Emil und die Detektive“ der Jungen Backnanger Bürgerbühne so gut ankommt, freut Juliane Putzmann. „Wir wurden jetzt noch mal von Schulen angeschrieben, die wissen wollten, ob wir einen weiteren Vormittagstermin anbieten können“, berichtet sie. Für die Amateurdarstellerinnen und -darsteller sei das zeitlich allerdings nicht möglich. Aufgeführt wird das Stück in der kommenden Spielzeit insgesamt neunmal: An den Samstagen, 2. März, 13. und 27. April, um 17 und um 20 Uhr sowie an den Sonntagen, 25. Februar, 14. und 28. April, jeweils um 15 Uhr.

Noch dreimal zu sehen sein wird das Shakespeare-Werk „Romeo und Julia“, das die Backnanger Bürgerbühne spielt: am Samstag, 11. Mai, um 20 Uhr sowie an den Sonntagen, 5. und 12. Mai, um 17 Uhr. „Es fühlt sich ein bisschen komisch an, ein ausverkauftes Stück abzusetzen, aber es wäre logistisch schwierig, weitere Aufführungen anzubieten und die neuen Stücke wollen ja auch gespielt werden“, sagt Putzmann.

Eines dieser neuen Stücke ist „Der Besuch der alten Dame“ von Friedrich Dürrenmatt, gespielt von der Bürgerbühne. „Man hat sie zwar schon oft gesehen, aber es ist einfach eine tolle, kluge Geschichte, die zum Nachdenken anregt“, findet Juliane Putzmann, die bei dem Stück Regie führt. Die Premiere ist am Samstag, 29. Juni, um 20 Uhr. Weitere Aufführungen sind am Freitag, 5. Juli, und Samstag, 6. Juli, um 20 Uhr sowie am Sonntag, 7. Juli, um 17 Uhr.

Die Junge Backnanger Bürgerbühne führt indessen „Nichts. Was im Leben wichtig ist“ nach dem Jugendbuch der dänischen Autorin Janne Teller aus dem Jahr 2000 auf. Darin geht es um Fragen wie: Welche Werte haben wir? Was sind wir bereit zu opfern für das, was zählt? Aufgeführt wird das Stück an den Samstagen, 18. Mai und 8. Juni, jeweils um 20 Uhr sowie an den Sonntagen, 19. Mai und 9. Juni, jeweils um 17 Uhr. Regie führt der Theaterpädagoge Jakob Dambacher-Walesch, der am Stuttgarter Theaterhaus tätig ist.

Neben den vier Eigenproduktionen werden auch zwei Gastspiele gezeigt. Juliane Putzmann freut sich sehr auf „Nathan in the box“ von und mit Bridge Markland – ein Teil der Reihe „Classic in the box“, die die Berliner Schauspielerin entwickelt hat. „Das Stück ist eine Art Performance für die Generation Popmusik“, sagt Putzmann. Eingesprochen von professionellen Sprecherinnen und Sprechern sowie gespickt mit Popsongs stellt Bridge Markland als One-Woman-Show „Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing dar. Die Aufführung ist am Samstag, 16. März, um 20 Uhr.

Ebenfalls zu Gast sein wird die Theatergruppe D’Mauldäschla mit dem Mundartstück „Grüne Männla“ – einem Dreiakter mit Vor- und Nachspiel von Thomas Deisser, überarbeitet von Marion Hettich. Gezeigt wird er am Freitag, 19. April, und Samstag, 20. April, jeweils um 19.30 Uhr sowie am Sonntag, 21. April, um 15 Uhr.

Auch die Schultheatertage werden am 11. und 12. Juli wieder stattfinden – zum ersten Mal seit der Coronapandemie.

Weitere Themen

Darüber hinaus wird der inklusive Kurs „Die Freispieler“ in Kooperation mit der Lebenshilfe Rems-Murr fortgeführt. Der erste Termin fand diese Woche statt, Kursende ist im Juli. Welches Stück dieses Mal geprobt und aufgeführt wird, steht noch nicht fest. Sechs Personen sind neu zu der bestehenden Gruppe dazugestoßen. „Die Mitspielerinnen und Mitspieler erobern mein Herz immer im Sturm“, sagt Juliane Putzmann. „Man sagt ja, die Bühne sei der Raum der unendlichen Möglichkeiten. Ich habe das Gefühl, für Menschen mit Handicap gilt das ganz besonders. Auf der Bühne können sie sein, wer sie sein wollen.“

Literatur Zwei weitere Ausgaben des Literarischen Salons der Berta Zuckerkandl mit Jasmin Meindl, Christian Muggenthaler und Pianist Gerhard Kleesattel stehen auf dem Plan. Am Sonntag, 18. Februar, dreht sich alles um das Stück „Wallenstein“ von Friedrich Schiller. Der Sonntag, 24. März, steht dagegen unter dem Titel „Junges Deutschland“. Es geht um progressive Autoren aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Beginn ist jeweils um 17 Uhr.

Auch die Lyrikreihe „Lyrik ist nicht schwyrik“ mit Christian Muggenthaler wird fortgesetzt. Am Sonntag, 2. Juni, sind Franz Kafkas Kurzgeschichten das Thema. Gedichte des Autorenpaars Günter Eich und Ilse Aichinger stehen am Sonntag, 17. März, im Fokus. Los geht’s jeweils um 17 Uhr.

Neu im Programm ist eine Lesung der Freundinnen Silke Manderscheid und Leslie Roehm (sie war bereits im „Gänsekrieg“ und in „Judith von Backnang“ zu sehen). Am Sonntag, 7. April, tragen die beiden von 17 Uhr an Monologe aus „Bin nebenan“ der deutschen Theaterautorin und Regisseurin Ingrid Lausund vor. Begleitet werden sie von Gerhard Kleesattel am Klavier.

Musik Da das Konzert des Fernweh Ensembles in der vergangenen Spielzeit so gut ankam, wurde die sechsköpfige Gruppe direkt noch einmal ins Bandhaus-Theater eingeladen. Sie spielt am Freitag, 22. März, ab 20 Uhr Musik aus aller Welt – von gefühlvollen französischen Chansons bis zu brasilianischen Sambarhythmen.

Sowohl unter die Rubrik Musik als auch unter Literatur könnte der Abend mit dem Namen „Women est Ohhh Men“ firmieren. Am Freitag, 17. Mai, ab 20 Uhr geht es um originelle Texte von Erich Kästner, Kurt Tucholsky, Mascha Kaléko und anderen. Begleitet werden diese von gefühlvollen, fröhlichen und frechen Songs des Duos „Hearts and Bones“. Schauspielerin und Sprecherin Barbara Stoll liest, Biggi Binder (ehemalige Frontfrau der Band Wendrsonn) und Barbara Gräsle singen, letztere spielt dazu Gitarre. „Sie waren schon mit ihrem Vorgängerprogramm da, das war ein richtig schöner Abend“, sagt Juliane Putzmann.

Bridge Markland führt am 16. März „Nathan in the box“ auf. Foto: Manuela Schneider

Bridge Markland führt am 16. März „Nathan in the box“ auf. Foto: Manuela Schneider

Programm und Theaterspieleabend

Theaterspieleabend Heute Abend findet im Bandhaus-Theater von 18 bis 20 Uhr ein Theaterspieleabend statt, zu dem alle
Interessierten eingeladen sind. Nach ein paar Aufwärmübungen treten zwei Teams beim Improvisationstheater gegeneinander an. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Der Eintritt ist frei.

Neue Spielzeit Das Programm zur neuen Spielzeit ist bereits einsehbar unter www.bandhaus-theater.de. Karten sind im Büro des Bandhaus-Theaters (Petrus-Jacobi-Weg 7), bei Easy-Ticket-Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse erhältlich.

Engagement Das Bandhaus-Theater sucht fortlaufend nach neuen Ehrenamtlichen, die sich engagieren möchten. „Wir finden für jeden und jede das passende Ehrenamt“, verspricht Leiterin Juliane Putzmann.

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Erstellt:
9. Februar 2024, 11:30 Uhr

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