Was macht die Kunst?
Greift Michael Gaedt beim „Helden“-Finale in Stuttgart auch zur Gitarre?
Was macht Comedian und Schauspieler Michael Gaedt in einer Galerie? Und wie wird Kirchheim unter Teck zur Filmstadt? Hier sind unsere Kunsttipps.

© Paulina van Madison
Michael Gaedt ist am 13. September in der Galerie Marko Schacher in Stuttgart zu Gast
Von Nikolai B. Forstbauer
Stuttgarts Galerien rüsten sich für den großen Rundgang Art Alarm am 20. und 21. September. Doch schon jetzt gibt es viel zu entdecken.
„Helden“-Finale bei Schacher
Mit einem Programmfeuerwerk lässt Marko Schacher an diesem Samstag, 13. September, in seinem Raum für Kunst in Stuttgart (Blumenstraße 15) die Gruppenschau „Schacher Open IV: Helden“ enden. Von 15 Uhr an führt Ursula Donn ihre Performance „Take a Seat“ auf, um 16 Uhr stellt Manfred Heinfeldner „exotische Cover-Versionen von Bowie-Songs“ vor. Um 17 Uhr erzählen Michael Gaedt und Andy Goldner „Anekdoten aus ihrem Heldenleben“ und von 18 Uhr an fotografiert Peter Franck die Anwesenden auf eigene Art. Zum Finale gibt es Desiree Lune und ihre Soundperformance „Calling the Witches“. Und: Marko Schacher verspricht Kunst zum Mitnehmen – zu Preisen „zwischen 20 und 90 Euro“.
Gedok musikalisch gestartet
Mit einem Auftritt des Orquesta Experimental de Instrumentos Nativos ist die Künstlerinnengemeinschaft Gedok in Stuttgart (Hölderlinstraße 17) am Freitag in die neue Kunstsaison gestartet. Das Ensemble aus Bolivien widmet sich der Erforschung, Bewahrung und Erneuerung indigener Musik und andiner Instrumente. Die erste Ausstellungseröffnung gibt es am Freitag, 19. September, um 19.30 Uhr. Präsentiert werden Arbeiten von Barbara Armbruster und Sumiko Shoji. Das verbindende Thema ist die Frage nach dem Verbindenden und dem Trennenden von Schwellen.
Simon Herkners großer Auftritt
Glückwunsch – der durch das Engagement der Stuttgarter Galerie Reinhard Hauff (Paulinenstraße 47) bekannt gewordene Stuttgarter Objektkünstler Simon Herkner bespielt mit dem Projekt „Les Fenetres“ die Passage Sainte-Anne in Paris. Derweil gastiert Hauff-Künstlerin Anne-Lise Coste im Musée d’art contemporain de la Haute-Vienne im Château de Rochechouart (in der Nähe von Limoges). Wer Costes Schau besucht, wird reich belohnt – die Sammlung im Château de Rochechouart beherbergt auch den Nachlass des Dadaisten Raoul Haussmann, dessen Werk wiederum für die Arbeit des Stuttgarter Gesamtkünstlers und Literaturwissenschaftlers Reinhard Döhl wichtig war.
Kunst-Kino in Kirchheim
Nicht verpassen sollte man das Projekt „Moving Cinema“ des Medienkünstlers Anas Kahal in Kirchheim unter Teck. Von 16. bis zum 20. September projiziert Kahal jeden Abend seine Filme auf Mauern und Fassaden in der Kirchheimer Innenstadt, in Jesingen sowie in Südstadt. Dabei überblendet er die urbanen Oberflächen mit „seinen Bildern“, die vom Krieg in Syrien, von Erinnerung und Trauer, aber auch vom Leben in europäischen Metropolen sowie der klimabedingten Bedrohung urbaner Vegetation erzählen. Eröffnet wird „Moving Cinema“ am Dienstag, 16. September, um 19.30 Uhr im Stadtkino in Kirchheim (Max-Eyth-Straße 1) mit Anas Kahals preisgekröntem Film „Between War and Sea”.