„Wer nicht dabei war, hat was verpasst“

BKZ-Wandertag Mit rund 750 Teilnehmern war die Sommeraktion unserer Zeitung ein voller Erfolg. Zusammen mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern ging es jeden Freitag durch eine andere Gemeinde. Ein Rückblick auf 13 schöne und informative Touren.

Immer wieder freitags ging es raus in die Natur, meist bei herrlichem Wanderwetter wie hier in Aspach. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Immer wieder freitags ging es raus in die Natur, meist bei herrlichem Wanderwetter wie hier in Aspach. Foto: Alexander Becher

Von Kornelius Fritz

Rems-Murr. Die Region und ihre Gemeinden besser kennenlernen und miteinander ins Gespräch kommen – das war die Idee des BKZ-Wandertags. Anlass für die Aktion war das 190-jährige Bestehen der Backnanger Kreiszeitung. Das Verbreitungsgebiet der BKZ und der Murrhardter Zeitung umfasst insgesamt 13 Städte und Gemeinden; in jeder dieser Kommunen waren wir seit Anfang Juli mit unserer Aktion zu Gast. Immer freitags um 14 Uhr ging es los, angeführt von der jeweiligen Bürgermeisterin oder dem Bürgermeister.

„Wer nicht dabei war, hat was verpasst“

Das Wetter Auch wenn der BKZ-Wandertag als Sommeraktion geplant war, konnte man bei 13 Terminen nicht davon ausgehen, dass das Wetter jedes Mal mitspielt. Immer wieder haben unsere Redakteure deshalb mit bangem Blick auf die Wettervorhersage geschaut. Doch das Glück war auf der Seite der Wanderer: Tatsächlich konnten alle 13 Touren wie geplant stattfinden, und abgesehen von ein paar wenigen Tropfen in Backnang blieben die Teilnehmer dabei auch stets trocken. In Oppenweiler musste der Start wegen eines Wolkenbruchs zwar um einige Minuten verschoben werden, danach fiel aber auch dort kein Regen mehr. Auch die Hitze war meist gut auszuhalten. Zwar gab es Wanderungen bei hochsommerlichen Temperaturen, etwa Mitte Juli in Allmersbach im Tal Bürgermeisterin Patrizia Rall hatte aber eine Strecke ausgewählt, die überwiegend durch den schattigen Wald führte.

Die Teilnehmer Beim BKZ-Wandertag haben wir bewusst auf eine Voranmeldung verzichtet. So brachte jeder Freitag eine neue Überraschung: Wie viele Wanderer würden es diesmal sein? Alle Sorgen, dass die Gruppe zu klein oder zu groß werden könnte, erwiesen sich aber als unbegründet. Schon zur Premiere in Althütte kamen rund 40 Personen, und die Teilnehmerzahl entwickelte sich in den folgenden Wochen noch nach oben. Der Rekord wurde Anfang September in Weissach im Tal aufgestellt: Dort waren mehr als 100 Wanderfreunde mit dabei. Im Lauf der Wochen kristallisierte sich übrigens ein „harter Kern“ heraus, der fast immer mit dabei war.

Die Bürgermeister Bei den Rathauschefs der 13 Gemeinden lief unsere Zeitung mit ihrer Idee offene Türen ein. Alle waren gerne bereit, ihren Freitagnachmittag für den BKZ-Wandertag zu opfern. „Als begeisterte Wanderin fand ich persönlich den Wandertag anlässlich des 190-Jahr-Jubiläums der Backnanger Kreiszeitung eine klasse Idee“, sagt etwa die Allmersbacher Bürgermeisterin Patrizia Rall. Auch ihr Großerlacher Kollege Christoph Jäger hat die Tour mit unseren Leserinnen und Lesern genossen: „Das war eine schöne Aktion, die wirklich Spaß gemacht hat. Raus in die herrliche Natur und beim Wandern und Vespern anregende Gespräche führen, gehört sicherlich zu den angenehmen Terminen.“

Einige Rathauschefs hatten sich noch Verstärkung mitgebracht. So übernahmen etwa in Auenwald, Sulzbach an der Murr und Aspach ortskundige Experten einen Teil der Führung. Und in Backnang war gleich die komplette Verwaltungsspitze mit Oberbürgermeister Maximilian Friedrich, Erstem Bürgermeister Siegfried Janocha und Baudezernent Stefan Setzer am Start. Für Daniel Bogner, der erst seit März Bürgermeister in Weissach im Tal ist, bot der BKZ-Wandertag auch die Möglichkeit, die eigene Gemeinde noch ein bisschen besser kennenzulernen: „Für mich als neuer Bürgermeister war der BKZ-Wandertag ein toller Anlass, um die Wanderstrecken und Ausflugsziele in Weissach und seinen Ortsteilen gleich am Anfang meiner Amtszeit zu erkunden.“

Deftige Wurstspezialitäten servierte Daniel Bogner in Weissach im Tal. Foto: K. Fritz

Deftige Wurstspezialitäten servierte Daniel Bogner in Weissach im Tal. Foto: K. Fritz

Die Strecken Zwei bis drei Stunden Gehzeit waren für die Touren angesetzt. Trotzdem waren die 13 Wanderungen recht unterschiedlich. Da gab es eher gemütliche Ausflüge wie in Althütte, aber auch sportlichere Touren mit reichlich Höhenmetern wie in Murrhardt oder Spiegelberg. Und unterwegs gab es immer wieder Spannendes zu sehen oder zu hören. So führte die Wanderung in Großerlach zum Beispiel zum „magischen Dreieck“, an dem drei Landkreise aufeinandertreffen, in Murrhardt konnte man die traumhafte Aussicht vom Riesbergturm genießen. Auch einige kommunale Projekte konnten am Wegesrand besichtigt werden, etwa der neu gebaute Bikepark am Rappenberg in Kirchberg an der Murr oder der Rohbau des neuen Feuerwehrgerätehauses Backnang-Süd.

Die Bewirtung Frische Äpfel in Allmersbach im Tal, deftige Landjäger in Weissach im Tal, Leberkäsweckle in Kirchberg an der Murr – die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des BKZ-Wandertags wurden auch kulinarisch verwöhnt. Dabei war eigentlich gar nicht geplant, dass die Gemeinden für die Verpflegung der Wanderer sorgen. Doch nachdem Reinhold Sczuka die Teilnehmer der ersten Wanderung in Althütte mit gegrillten Würstchen überrascht hatte, wollten ihm die Kolleginnen und Kollegen offenbar nicht nachstehen. Und so gab es bei allen Touren unterwegs oder am Ende ein Vesper oder eine Erfrischung. Besonders gelobt wurde übrigens die Bewirtung in Großerlach. Dort gab es unter anderem Ziegenkäse vom Biobauern und selbst gebrannten Schnaps von Bürgermeister Christoph Jäger. „Das war das kulinarische Highlight“, sagt Roland Malutzki, der mit seinem Chihuahua-Mischling Leo bei allen 13 Wanderungen dabei war.

Christoph Jäger hatte in Großerlach auch Hochprozentiges im Gepäck. Foto: M. Nothstein

© Matthias Nothstein

Christoph Jäger hatte in Großerlach auch Hochprozentiges im Gepäck. Foto: M. Nothstein

Die Resonanz Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gab es viel Lob für die Sommeraktion unserer Zeitung. „Das war eine tolle Idee. Wir haben die Region besser kennengelernt und viel Interessantes erfahren“, sagen etwa Marianne und Willi Eberle aus Großerlach, die nur eine einzige Tour verpasst haben. Reiner Fritz war sogar bei allen Wanderungen dabei, die Frage, wo es am schönsten war, kann er aber gar nicht beantworten: „Es war überall schön. Jede Gemeinde hat ihren Reiz“, findet der Unterweissacher. Albrecht Weber aus Großerlach bringt es auf den Punkt: „Wer nicht dabei war, hat wirklich was verpasst.“

Wie geht es weiter? „Macht Ihr das nächstes Jahr wieder?“ Diese Frage wurde den mitwandernden BKZ-Redakteurinnen und -Redakteuren immer wieder gestellt. Die Antwort lautet frei nach Franz Beckenbauer: „Schau mer mal.“ Einerseits soll die Jubiläumsaktion unserer Zeitung etwas Besonderes bleiben. Andererseits haben der BKZ-Wandertag und die interessanten Gespräche mit den Leserinnen und Lesern auch uns großen Spaß gemacht. Deshalb wird sich die Redaktion Gedanken machen, wie und wo wir auch künftig zusammen mit Ihnen auf Tour gehen können.

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Erstellt:
6. Oktober 2022, 11:30 Uhr

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